jost

Jost-Werke · Neu-Isenburg · Germany
Vollautomatisches Sattelkupplungssystem

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Die Erfindung betrifft ein Gesamtsystem, welches das Kuppeln und das Trennen von Sattelzugmaschine und Sattelanhänger automatisiert. Die erste Stufe beinhaltet das Sensieren der Verbindung von Königszapfen und Sattelkupplung einschließlich einer pneumatischen Verschlussmechanik. Zudem kann das System um einen elektrischen Antrieb der Sattelstützen erweitert werden.

Die wesentliche Erweiterung des Systems, welche den Begriff „Voll“-Automatik begründet, ist die Erfindung einer automatischen Kupplung für die Versorgungsleitungen zwischen ziehender und gezogener Einheit. Üblicherweise werden diese Verbindungen über genormte Einrichtungen hergestellt: für die Elektrik nach ISO 1185 und 3731 (alternativ dazu 12098), die ABS/EBS-Kupplung nach ISO 7638 sowie die zwei Pneumatik-Kupplungen nach ISO 1728. Wegen der entgegengesetzen Bewegungen von Sattelzugmaschine und Auflieger müssen diese Kupplungen längs dehnbar sein, was mit gedrehten Leitungen (Wendelflex) realisiert wird. Wegen der Einbaulage zwischen Zugmaschine und Auflieger-Stirnwand ergibt sich für den Fahrer bei einer Kabinenlänge von 2,35 m und einem vorderen Überhang des Trailers von 1,60 m eine Arbeitsbreite von etwa 50 bis 70 cm (bei gestrecktem Zug), um die Steckverbindungen einzurichten. Je nach Anbauposition müssen die Wendelflexleitungen auch über Kreuz gesteckt werden. Dadurch können sich die Leitungen gegenseitig verdrillen und bei Kurvenfahrten abreißen. Dieser Abriss kann, betrifft es die Pneumatik, zur sofortigen oder (Bremsleitung) späteren Abbremsung des Anhängers führen, die EBS-Funktion kann ausfallen, ebenso ALB- und ABS-Funktion (7638) oder die Lichtanlage des Aufliegers. Diese Gefahren lassen sich mit der etablierten Kupplungstechnik nicht grundlegend ausschließen.

Die Erfindung von Jost ist in zwei Patentschriften dokumentiert (DE 102004024333 A1 und DE 102006033899 A1). Vorgeschlagen wird eine Steckdose unter der Sattelplatte, die unter dem Einschubniveau des Königszapfens montiert wird. Auf der Gegenseite am Sattelanhänger wird eine Steckerkonsole auf einem Drehteller montiert, der den Königszapfen umgibt. Zum Ankuppeln wird der Stecker mit einem keilförmigen Zapfen gegenüber der Sattelkupplung zentriert. Der Drehteller ist federnd gelagert und nimmt unbelastet immer die Längsmittellage ein. Zudem ist er vertikal gelagert, um die zulässige 7-Prozent-Winkelbewegung nach ISO 1726 zwischen Zugmaschine und Sattelanhänger kompensieren zu können.

Alle standardisierten Funktionen sind in den Stecksystemen enthalten. Zusätzlich sind weitere Kontakte vorinstalliert, um künftige Zusatzfunktionen aufnehmen zu können. Das System ist „abwärtskompatibel“, so dass die konventionelle Verbindungstechnik ebenfalls installiert und genutzt werden kann.